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Online-ZeitungDatenschutz bei Facebook |
19.12.2012 |
Datenschutz bei Facebook
So schützen Sie Ihre Daten
Die New York Times schrieb diesbezüglich so treffend: "But when Facebook giveth, Facebook taketh away!" Sam Lessin, seines Zeichens FB-Produktchef, meint hierzu, dass diese Funktion ohnedies nur von einem einstelligen Prozentsatz genutzt wurde. Bei einer Milliarde Nutzern macht dies jedoch einige Millionen aus – größtenteils Prominente, die sich dadurch abschirmen wollten. Allerdings - versprochen wurde schon sehr viel, umgesetzt zum Wohl der Mitglieder jedoch nicht jede dieser Versprechungen. Mehr Kontrolle oder Transparenz kam dadurch nicht wirklich zustande - im Gegenteil: Es wurde auf Facebook immer komplizierter.
Künftig dreht sich in den Privatsphäre-Einstellungen (Privacy-Shortcuts) alles um die drei "Ws":
Dieses Tool soll künftig als Drop-Down-Menü (ähnlich des Chats) über die Chronik gelegt werden können. Ob dadurch allerdings das zuletzt gerade bei Jugendlichen in Mode geratene Facebook-Mobbing ausgeschaltet werden kann, bleibt zu bezweifeln. Fotos werden künftig durch den Reiter "Fotos von Dir" wesentlich einfacher zu verwalten sein. Hier sind in weiterer Folge alle Bilder des Users enthalten, die jemals verlinkt und noch nicht gelöscht wurden. Unpässliche Bilder können jedoch nach wie vor nur die Urheber herausnehmen. Hierfür muss angefragt und auf die Hilfe des "Freundes" gehofft werden. Doch bei all dem bleibt die Vorsicht höchstes Gut: Wer Bilder vom Urlaubsort postet oder sich zuvor von seinen Freunden aufgrund eines zweiwöchigen Urlaubs in der Karibik verabschiedet, ist selbst dafür verantwortlich, schließlich gilt gerade die Vorweihnachtszeit als Hauptsaison für Dämmerungseinbrecher, die inzwischen vermehrt auf andere Informationsquellen (wie beispielsweise Facebook) zugreifen. Die Änderungen sollen Ende 2012 in Kraft treten - genaueres jedoch wusste die Datenschützerin von Facebook, Erin Egan, noch nicht weiterzugeben.
Jeden Tag etwas Neues - Mark Zuckerberg und seine Mitarbeiter bei Facebook machen es einem nicht gerade leicht. Immer wieder werden Einstellungen geändert, neue Möglichkeiten in Facebook aufgetan, das größte soziale Netzwerk aktualisiert - allerdings nicht unbedingt auch im Sinne der Mitglieder. Diese hatten bis vor kurzem noch die Möglichkeit, bei Änderungen mitzubestimmen - die 30 % Beteiligungsmarke allerdings konnte nie erreicht werden, weshalb dieses Mitspracherecht durch den Konzern abgeschafft wurde. Na ja - die inzwischen mehr als eine Milliarde Nutzer wollen eben bei der Stange gehalten werden - alleine in Deutschland verwenden 24,8 Millionen Menschen mehr oder weniger regelmäßig Facebook zum Informations- und Gedankenaustausch. Dass dabei nicht unbedingt immer Wert auf Datenschutz oder Privatsphäre des Einzelnen gelegt werden kann, versteht sich von selbst. Schließlich geht es um das Ganze, mit dem seit dem Börsengang auch vollkommen legal Geschäfte gemacht werden sollen. So werden Informationen der Mitglieder an Dritte weitergegeben, die diese für zum Beispiel Werbekampagnen nutzen können. Sieht man sich auf FB nicht vor, so entsteht im Handumdrehen das "gläserne Mitglied", so manch einer weiß alles über den anderen. Ständig werden und wurden private Daten ohne Wissen des jeweiligen Nutzers weitergegeben. Eine Tatsache, die gerade in Europa und den USA die Datenschützer auf die Straßen treibt.
Dies nicht zuletzt auch deshalb, da die Einstellungen der Privatsphäre unübersichtlich und kompliziert zu verwalten sind, somit für sehr viele ein rotes Tuch darstellen. Das allerdings soll sich angeblich ändern: Die Facebook-Kreativ-Werkstatt möchte dies im Wesentlichen vereinfachen. Gleichzeitig jedoch fällt im selben Atemzug auch die Tarnkappe für jene Mitglieder, die bei der internen Suche nicht gefunden werden wollten. So kann künftig jedes Profil durch die Namenssuche ausfindig gemacht werden - die Einstellungen "Freunde" bzw. "Freunde von Freunden" wird das nicht mehr zu verhindern wissen.
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